Frühling ist Bärlauchzeit

Endlich ist Frühling und was gibt es aus kulinarischer Sicht besseres zur dieser schönen Jahreszeit als Bärlauch in all seinen Variationen. Es gibt ihn als Pesto, als Suppe, in Spätzli oder Saucen, mit Teigwaren oder als Gemüsebeilage.

Zwischen März und Mai spriesst die Pflanze und lockt mit seinem knoblauchartigem Geruch. Die würzigen Blätter sind vom Profi- bis zum Hobbykoch sehr beliebt.

Doch wie bei den beliebten Pilzen im Herbst, gibt es auch bei den feinen Blättern im Frühling Verwechselungsgefahr mit ähnlichen Artgenossen. Die Blätter des Bärlauchs gleichen denen der Maiglöckchen und Herbstzeitlosen und sie wachen auch häufig noch am selben Ort. Eine Verwechslung wäre allerdings fatal, da Maiglöckchen und Herbstzeitlosen giftig sind.

Herbstzeitlosen enthalten das hochgiftige Zellgift Colchicin. Um eine lebensgefährliche Dosis Colchicin einzunehmen muss ein Mensch mehrere Blätter verzehren. In fast 50 Jahren gab es in der Schweiz vier tödliche Vergiftungen und einpaar wenige mittelschwere bis schwere Fälle. Typische Vergiftungssymptome sind Brennen im Mund, Übelkeit, Erbrechen und schwerer Durchfall.

Auch Maiglöckchen werden als hochgiftig bezeichnet. Das Vergiftungsrisiko wird allerdings geringer eingeschätzt, da es für eine Vergiftung eine ziemlich grosse Menge an Blättern benötigt. in 20 Jahren ist kein schwerer Vergiftungsfall bekannt. Vergiftungssymptome bei Maiglöckchen sind Erbrechen, Durchfall, verlangsamter oder unregelmässiger Puls.

Wer nach dem Verzehr von “falschen” Bärlauchblättern Vergiftungssymptome hat, soll die Telefonnummer 145 kontaktieren. Das Toxikologische Informationszentrum gibt sofort Auskunft und Hilfe. Bei einer Herbstzeitlosen-Vergiftung muss man so schnell wie möglich mit einer Therapie starten.

So unterscheiden sich Bärlauch, Herbstzeitlose und Maiglöckchen:

Bärlauch:

  • Blätter sind elliptisch mit Stil und haben den charakteristischen Knoblauchgeruch.
  • Zwei Blätter pro Pflanze wachsen einzeln aus dem Boden. Blätter sind flach.
  • Weisse Blüten wachsen in einer Art Dolde und wachsen zuerst in einer Hülle nach oben.

Herbstzeitlose:

  • Blätter sind lanzettenförmig, ungestielt, geruchlos.
  • Drei bis vier fleischige Blätter pro Stängel, sie umfassen diesen tulpenartig. Blätter sind leicht gerollt.
  • Violette Blüten (erst im Herbst).

Maiglöckchen (Maieriesli›):

  • Blätter sind elliptisch, geruchlos.
  • Zwei bis drei Blätter umfassen den Stängel, ähnlich der Herbstzeitlose. Blätter sind leicht gerollt.
  • Mehrere kleine, weisse Blüten hängen vom Blütenstiel.
Quelle: SRF online, Artikel: “Gefährliche Verwechslung: Maiglöckchen statt Bärlauch”, Link: https://www.srf.ch/sendungen/kassensturz-espresso/gefaehrliche-verwechslung-maigloeckchen-statt-baerlauch, angerufen am 29.03.2017