Blei im Wildfleisch

Blei kann durch bleihaltige Jagdmunition ins Wildfleisch gelangen. Sobald Blei in den menschlichen Organismus gelangt, können Organe langfristig geschädigt und Körperfunktionen beeinträchtigt werden.

Wird Wild mit bleihaltiger Munition erlegt, welche sich beim Aufprall am Tier verformt oder gar zersplittert, verbleiben sehr kleine Reste der Munition im geschossenen Tier.
Zu den am höchsten mit Blei belasteten Lebensmitteln gehören Fleisch von Wildschwein, Reh und Hirsch.

Risiken und Bewertung

Nach den toxikologischen Bewertungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA – 2010) sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO – 2010) kann für Blei keine Dosis ohne negative Wirkung angegeben werden.

Bei Erwachsenen können bei wiederholter Aufnahme von Blei über längere Zeit die Nieren geschädigt werden. Bei Föten, Säuglingen und Kindern bis zu sieben Jahren kann eine erhöhte Bleibelastung zu Nervenschäden, zu Störungen der Hirnfunktionen und zur Beeinträchtigung der Intelligenz führen. Die Bleiaufnahme sollte deshalb in der gesamten Bevölkerung, insbesondere aber bei Kindern bis zum siebten Lebensjahr, Stillenden, Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch grundsätzlich so gering wie möglich sein.

Durchschnittlich verspeisen Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten ein bis drei Mal im Jahr Wildbret. Somit trägt dies nicht wesentlich zur gesamten jährlichen Aufnahmemenge von Blei bei. Für erwachsene Durchschnittskonsumentinnen und -konsumenten besteht daher kein Gesundheitsrisiko durch den Konsum von Wildfleisch. Allerdings können Bleirückstände in einzelnen Portionen von Wildfleisch sehr hoch sein und für die oben genannten empfindlichen Bevölkerungsgruppen ein Risiko darstellen.

Empfehlungen des BLV

Da die Bleiaufnahme in der gesamten Bevölkerung möglichst gering gehalten werden soll, empfiehlt das BLV nur in geringen Mengen Wild, das mit Bleimunition erlegt wurde, zu konsumieren. Da es nicht auszuschliessen ist, dass ein Tier mit Bleimunition erlegt wurde, sollten Kinder bis zum siebten Lebensjahr, Schwangere, Stillende und Frauen mit Kinderwunsch möglichst kein Wild essen.”

Quelle: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), Online Artikel: “Blei”, Link: https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/lebensmittel-und-ernaehrung/lebensmittelsicherheit/stoffe-im-fokus/kontaminanten/blei.html, letzte Änderung am 05.10.2017; abgerufen am 01.11.2017