52 Prozent der Proben mit Durchfallerreger Campylobacter

Laut Berichten der Rheinischen Post wurden bei Kontrollen von Hähnchenfrischfleisch aus dem deutschen Einzelhandel in jeder zweiten Probe Campylobacter gefunden. Im Jahr 2011 sind lediglich 32 Prozent der Proben mit diesem Erreger infiziert gewesen. Dabei handelt es sich um einen Durchfallerreger, der bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu ernsthaften Erkrankungen führen kann. Die Erkrankung, die sogenannte Campylobacteriose, äussert sich meist mit Bauchschmerzen, wässrigen oder blutigen Durchfällen, erhöhter Temperatur sowie manchmal Erbrechen und hohes Fieber.

Gemäss dem Robert-Koch-Institut gibt es aufgrund des Campylobacter Erregers jährlich 60.000 bis 70.000 gemeldete Erkrankungen. Insbesondere Kinder, Schwangere und ältere Menschen seien betroffen.

In den USA ist es zulässig Keime auf dem Fleisch durch Chlor zu beseitigen. In Europa dagegen ist dies nicht erlaubt, was unter anderem auch daran liegt, dass die massenhafte Verwendung von Chlor in Schlachthöfen die Umwelt belastet.

Auch in der Schweiz ist bei den Hühnerbeständen die Durchseuchungsrate sehr hoch. “Die Infektion verläuft für die Tiere zwar meistens harmlos. Es ist aber trotzdem wichtig, schrittweise erregerfreie Bestände aufzubauen, um die Verbreitung der Campylobacteriose zu stoppen. Im Vordergrund stehen dabei hygienische Massnahmen, die eine Infektion des Tierbestandes verhindern.“ (BLV)

Mit Campylobacter belastete Schlachtkörper können zu Lebensmittelinfektionen beim Menschen führen, weshalb vor allem die Hygiene bei der Zubereitung von Lebensmitteln im Vordergrund steht, um eine Erkrankung beim Menschen zu verhindern.

Quellen: Welt online, www.welt.de; BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) online, www.blv.admin.ch