Listerien lauern überall, ob Weichkäse, roher Fisch oder Fleisch, sie können sich leider in vielen Lebensmitteln verstecken. Wandern Listerien über die Nahrung in den Körper eines gesunden Erwachsenen, spürt dieser oftmals nichts. Manchmal bekommt er kurzzeitig Durchfall oder muss erbrechen. Kritisch wird eine Listerioseerkrankung wenn sie bei älteren oder geschwächten Personen ausbricht und in der Folge eine Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung auslöst. Bei Schwangeren kann das Bakterium im schlimmsten Fall eine Früh- oder Totgeburt auslösen.
Mehrere Listeriose-Fälle mit selben Subtypen
Pro Jahr erkranken schweizweit ca. 40 Personen an einer Listeriose, doch meist sind es unterschiedliche Subtypen. Da die Inkubationszeit bei Listerien bis zu 70 Tage betragen kann ist es äusserst schwierig die Herkunft des Erregers zu finden.
Bei dem neusten Fall seien allerdings mehrere Personen an ein und demselben Subtypen erkrankt und sogar 2 Personen verstorben. Dies spricht dafür, dass die Erreger von der gleichen Quelle stammen müssen. Diese ist allerdings bis heute unbekannt und die Behörden tappen weiterhin im Dunkeln.
Kontaminationsquelle wird nur selten gefunden
Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sagt: «Wir haben immer noch keinen Verdacht, wo sich die kontaminierte Quelle befindet.» Es sei äusserst schwierig, diese zu finden. Deshalb hat das BAG das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institut (Swiss TPH) beauftragt, den aktuellen Listeriose-Ausbruch zu untersuchen. Sämtliche Personen die sich neu infiziert haben werden vom TPH befragt. Je früher, desto besser ist es, da man sich nicht sehr lange an das erinnert was man in den letzten Wochen und Monaten gegessen hat. Wie viele Personen sich neu mit Listeriose angesteckt haben, will Koch nicht sagen. Es ist eine Detektivarbeit, die Herkunft des Bakteriums aufzuspüren. «Oftmals finden wir ihn nicht», sagt Koch. Ein Ausbruch verschwinde manchmal so unverhofft, wie er aufgetaucht sei.