Im März 2025 rief Aldi Suisse alle Packungen „Heidelbeeren 250g“ (Losnummer L-0110, GGN-Nummer 4056186196262) zurück, die seit dem 2. März in allen Filialen verkauft wurden. Grund: Bei Qualitätskontrollen wurden Rückstände des Pflanzenschutzmittels Phosmet über dem gesetzlichen Höchstwert festgestellt. Kunden können die betroffenen Beeren in jeder Aldi-Filiale zurückgeben und erhalten den Kaufpreis erstattet – auch ohne Kassenbon. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) rät dringend vom Verzehr ab, da eine Gesundheitsgefährdung nicht ausgeschlossen werden kann.
Was ist Phosmet?
Phosmet ist ein Breitband-Insektizid, das früher unter anderem gegen Schädlinge wie den Rapsglanzkäfer eingesetzt wurde. Es wirkt, indem es das Nervensystem von Insekten stört – eine Wirkung, die bei übermäßigem Kontakt auch für Menschen potenziell problematisch sein kann. In der EU ist Phosmet seit dem 1. Mai 2022 verboten, in der Schweiz gilt ein analoges Verbot. Dennoch können Rückstände in Importprodukten wie den betroffenen Heidelbeeren aus Chile auftreten, wenn das Mittel im Herkunftsland weiterhin verwendet wird.
Gesetzliche Lage in der Schweiz und der EU
In der EU und der Schweiz regeln strenge Rückstandshöchstwerte (RHW) den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Für Phosmet liegt der Grenzwert bei 0,01 mg/kg – ein Wert, der bei den zurückgerufenen Heidelbeeren überschritten wurde. Das BLV und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) überwachen solche Fälle, um die Verbrauchersicherheit zu gewährleisten. Produkte, die die Grenzwerte nicht einhalten, dürfen nicht verkauft werden und müssen zurückgerufen werden, wie es Aldi nun umgesetzt hat.
Fazit
Der Rückruf zeigt, wie wichtig regelmäßige Kontrollen in der Lebensmittelproduktion sind. Verbraucher sollten die betroffenen Heidelbeeren nicht essen und die Rückgabemöglichkeit nutzen. Fragen beantwortet die Aldi-Suisse-Hotline unter +41 848 85 88 85.
Was können Konsumenten tun?
Für Verbraucher, die Rückstände wie Phosmet vermeiden möchten, bieten Bio-Produkte eine Option: Sie unterliegen strengeren Vorgaben, die synthetische Pestizide weitgehend ausschließen. Allerdings garantieren auch Bio-Siegel nicht immer völlige Rückstandsfreiheit, etwa durch Umweltkontamination. Produkte aus der EU oder der Schweiz könnten eine Alternative sein, da hier der Einsatz von Phosmet verboten ist – anders als in manchen Exportländern wie Chile. Entscheidend bleibt die Herkunftskennzeichnung: Regionale oder saisonale Ware kann das Risiko senken. Letztlich bieten regelmäßige Kontrollen, wie sie z.B. Aldi durchführt, eine zusätzliche Sicherheit – unabhängig von der Herkunft.
Quelle: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), “Öffentliche Warnung: Pestizidrückstände in Heidelbeeren, verkauft bei Aldi Suisse AG”, Link: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-104455.html, heruntergeladen am 11.03.25